Montag, 13. August 2012

Hotlist 2012 – Der Preis der Unabhängigen Verlage

Der Preis der Unabhängigen Verlage entstand vor drei Jahren als Gegenbewegung zum großen Deutschen Buchpreis. Damals hatten es mal wieder nur sehr wenig kleine Verlage auf die Long- bzw. Shortlist geschafft, sodass der neue Preis genau dieser Zielgruppe eine Plattform geben sollte. Heute sind Indie-Verlage auf der Long- und Shortlist des Deutschen Buchpreises zum Glück keine Seltenheit mehr, wie beispielsweise auch der Sieg eines Jung und Jung-Titels vor zwei Jahren zeigt.


Der erste Schwung der Gründerverlage setzte ihre besten Titel noch ohne eine unabhängige Jury auf die Liste – aber diese Zeiten sind schon längst Geschichte. Es war zunächst einfach eine wilde, freche Hau-Ruck-Idee gewesen, die fast über Nacht entstanden und erst im Nachhinein richtig ausgearbeitet worden ist.

Die Jury, bestehend aus Journalisten, Buchkritikern und Buchhändlern (u.a. Daniela Strigl), sichtet die eingesandten möglichen Kandidaten. Dieses Jahr gab es 145 Einsendungen von Verlagen, die ihre Spitzentitel anpriesen. Aus denen entsteht eine Longlist aus 30 Titeln, die sich in einer zweiten Runde auf zehn Bücher reduzieren: Drei werden per Publikumsvoting bestimmt, sieben erneut durch die Jury. Noch bis zum 15. August 2012 kann das Publikum auf der Homepage ihren Hotlist-Kandidaten auswählen. Die Preisverleihung findet während der Frankfurter Buchmesse (Freitag, 12. Oktober 2012) statt, dieses Mal in neuer Kulisse im Frankfurter Literaturhaus.

Mit dabei sind folgende aktuelle Titel der Indie-Verlage:

Miklós Vajda: »Mutterbild in amerikanischem Rahmen« (Braumüller)
Michael Muhammad Knight: »Taqwacore« (Rogner & Bernhard)
Peter Gizzi: »Totsein ist gut in Amerika« (luxbooks)
Robert Louis Stevenson/Henning Wagenbreth: »Der Pirat und der Apotheker« (Peter Hammer)
Jens Nielsen: »Das Ganze aber kürzer« (Der gesunde Menschenversand)
»Freitag. Ein Taschenbuch« (Lars Müller)
Joachim Zelter: »Untertan« (Klöpfer & Meyer)
Angelika Meier: »Heimlich, heimlich mich vergiss« (diaphanes)
Ivan Klíma: »Stunde der Stille« (Transit)
Tamta Melaschwili: »Abzählen« (Unionsverlag)
Lucien Deprijck: »Die Inseln, auf denen ich strande« (mare)
Helon Habila: »Öl auf Wasser« (Wunderhorn)
James Frey: »Das Letzte Testament der Heiligen Schrift« (Haffmanns & Tolkemitt)
Hernán Ronsino: »Letzter Zug nach Buenos Aires« (Bilger)
P. Howard: »Ein Seemann in der Fremdenlegion« (Elfenbein)
Michèle Roten: »Wie Frau sein« (Echtzeit)
Dres Balmer: »Route 66 – Mit dem Fahrrad von Chicago nach Los Angeles« (Rotpunkt)
Les Murray: »Der schwarze Hund« (Edition Rugerup)
Leo Tuor: »Giacumbert Nau. Bemerkungen zu seinem Leben« (Limmat)
Jolanda Piniel: »Die Verbannte« (Dörlemann)
Franziska Gerstenberg: »Spiel mit ihr« (Schöffling)
Arezu Weitholz: »Wenn die Nacht am stillsten ist« (Antje Kunstmann)
Tor Ulven: »Dunkelheit am Ende des Tunnels« (Droschl)
Jeffrey Yang: »Ein Aquarium« (Berenberg)
Bernard Granger alias Blexbolex: »Niemandsland« (Jacoby & Stuart)
Steven Uhly: »Glückskind« (Secession)
Paul Rosenhayn: »Elf Abenteuer des Joe Jenkins« (Tally-Ho!)
Ingvar Ambjørnsen: »Den Oridongo hinauf« (Edition Nautilus)
Giancarlo De Cataldo / Mimmo Rafele: »Zeit der Wut« (Folio)
Lukas Meschik: »Luzidin oder Die Stille« (Jung & Jung)

Die Einreichungen sind nicht auf Belletristik-Titel beschränkt. Dabei sind auch deutschprachige Erzählungen, Lyrik, deutschsprachige Romane, Erzählliteratur aus anderen Sprachen, Krimis und Thriller, Graphic Novels, Essays, Tagebücher und Betrachtungen, erzählende Sachbücher, Politik und Zeikritik, Anthologien und das besondere Buch.

Neben dem Hotlist-Preis wird auch der Melusine-Huss-Preis, benannt nach einer berühmten Frankfurter Buchhändlerin, verliehen, der einen Druckgutschein im Wert von 4.000 Euro für einen Verlag beinhaltet. Der Hotlist-Preis selbst ist mit 5.000 Euro dotiert.

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